Kakaochi Display

Coban Kakao

eine Reise zu den Wurzeln des Gold der Maya



Unsere Kakaosorte „Coban“ kommt aus der Region Santa Maria Cahabon in Guatemala.
Diese Region ist eine der ursprünglichsten und abgelegensten im Land. Wenige Reisende verschlägt es hierher, da schon die Anreise ein Abenteuer für sich ist. Es gibt keine Asphaltstraßen, und kaum öffentliche Verkehrsmittel.

Der Fluss Rio Cahabon ladet das gesamte Tal mit seiner lebendigen Energie auf und versorgt das gesamte Ökosystem mit dem lebensnotwendigen Wasser. Viele Menschen in Cahabon leben noch sehr Verbunden mit der Natur, wahrscheinlich aufgrund dieser Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit. Die meisten Bewohner haben indigene Wurzeln, die auf die Kultur der Maya zurückgehen. Diese Wurzeln zeigen sich in der nach wie vor ausgelebten Traditionen, wie zum Beispiel das Durchführen von Erd- und Feuerzeremonien.



Santa Maria Cahabon

Santa Maria Cahabon
Beginn des Tals von Santa Maria Cahabon- dem Gebiet wo unser geliebter Coban Kakao angebaut, geerntet und fermentiert wird.


Die Region hat ca. 70.000 Einwohner*innen, wovon 80% in Armut und davon 40% in extremer Armut leben. Die meisten Menschen leben in ländlichen Gebieten und fast die Hälfte leidet an Unter- oder Mangelernährung.
Leider wird die missliche Lage der Menschen in Cahabon ausgenutzt: indem sie für Hungerlöhne landwirtschaftlicher Tätigkeiten nachgehen oder von sogenannten Coyoten über den Tisch gezogen werden. Diese Personen fahren direkt zu den Bauernfamilien und bieten ihnen schnell verdientes Bargeld für ihre landwirtschaftliche Ware an, aber für einen viel niedrigeren Preis- als diese eigentlich wert ist.
Wenn Menschen in einer prekären Lage sind und kaum Geld für die Beschaffung von Grundnahrungsmitteln haben, dann steigen sie meistens auf diesen unfair bezahlten Handel ein. Der Coyote verkauft die billig erworbene Ware an Märkten oder an andere Großhändler und erhält sich so ungerecht verdientes Geld.

Wir von Kakaochi wollen solch ungerechten und ausbeuterischen Entwicklungen entgegenwirken und ein Zeichen der Fairness und der Wertschätzung setzen. Durch unsere Liebe zu Kakao in seiner reinsten Form und unserem Sinn für achtsames und bewusstes Handeln, ist es uns ein Anliegen 100% sicher sein zu können, wo unser Kakao herkommt, wie und von wem dieser angebaut, geerntet und fermentiert wird und ob die Natur vor Ort nachhaltig bewirtschaftet wird.

Wir wollen den Menschen mit einer fairen Bezahlung unsere Wertschätzung zeigen und sicher gehen, dass der Kakao von Anbau bis zum Endverbrauch sozial und ökologisch vertretbar ist.
So ist zum Beispiel die Verpackung 100% biologisch abbaubar und wir zahlen der kakaoanbauenden Gemeinschaft 155% mehr, als Fair Trade für einen „fairen“ Lohn vorsieht.



Cahabon Fluss
Rio Cahabon, der in Cahabon die Menschen und die Natur mit Wasser versorgt. Der Ort Semuc Champey, der hier am Foto sichtbar ist, wird von dem Rio Cahabon gespeist. Mit seiner einzigartigen Schönheit nährt er den Geist des Coban Kakaos.


Karliito, einer der Gründer des Unternehmens, und Ayni, Fotografin und Filmemacherin, sind im Februar 2022 nach Guatemala gereist um die Kakaoproduzent*innen persönlich kennenzulernen und um ihre Arbeit auf Film und Foto für die Kakaochi-Liebhaber*innen in Europa grafisch festhalten zu können.



Die Escuela Domingo

Um mit Bauern und Bäuerinnen in Kontakt treten zu können, braucht es Kontaktpersonen. Diese fanden sie über die Escuela Domingo, eine landwirtschaftliche Fachschule, welche vor rund 20 Jahren von einem Schweizer des Franziskaner Ordens gegründet worden ist.

Diese Schule bietet indigenen Menschen die Möglichkeit eine fundierte landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren und so nachhaltige Zukunftsperspektiven mitzugestalten. Es werden unter anderem Wissen und Methoden über Anbau und Fermentation von Kakao vermittelt.
Nachhaltigkeit und Einklang zwischen Mensch und Natur ist eines der Prinzipien dieser Schule.
Eine zukunftsfähige Form der nachhaltigen Landwirtschaft ist die sogenannte Agroforstwirtschaft¹. Das ist ein vielfältiges Produktionssystem, welches Elemente des Ackerbaus, der Tierhaltung und der Forstwirtschaft kombiniert. Es ist ein Versuch, die ursprüngliche Biodiversität der Natur nachzuahmen.

Kakao wächst nur in Mischkultur und somit unterstützt der biologische Anbau von Kakaobäumen die ökologische Vielfalt und Biodiversität.



Mario
Mario von der Escuela Domingo

Mario, ein Mitarbeiter der Escuela Domingo, war von unseren Prinzipien und Ideen von Kakaochi so beeindruckt, dass er sich bereit erklärt hat, Karl, Andreas und Ayni zu Bauern und Bäuerinnen Vereinigungen zu begleiten, dass sie Kontakt zu ihnen Aufbauen und vielleicht sogar einen Kakaohandel Einigung finden können. Außerdem war Mario als ihr Dolmetscher von ganz wichtigem Wert.



Das Dorf Tzalamtun

Karl, Andreas und Mario sind in Cahabon herumgefahren und haben insgesamt 4 verschiedene Bauernkooperativen in Santa Maria Cahabon besucht. Von diesen 4 Kooperativen haben sie sich für jene, des Dorfs Tzalamtun entschieden.
Das Dorf Tzalamtun liegt auf ca. 700 Meter Seehöhe. Die Einwohner*innen dieses Dorfs gehören der Volksgruppe der sogenannten Kekchi an, indigene Nachkommen der Maya. Ca. 85% der Menschen dort sprechen die Sprache der Kekchi und nur 15% sprechen Spanisch. Mit Mario, als ihre Vertrauens- und Bezugsperson und als ihr Dolmetscher, sind sie in dieses Dorf gekommen um mit den Bewohner*innen über mögliche Kakao - Handelsabkommen zu sprechen.



Kakao-Verhandlungsgespräche in Tzalamtun
Kakao-Verhandlungsgespräche in Tzalamtun


Karl, Andreas und Mario waren mehrere Male in der Gemeinschaft in Tzalamtun um auf gleicher Augenhöhe im Kreise sitzend mögliche Kakao Geschäfte abzuklären. Karl und Andreas haben angeboten 66% mehr als der durchschnittliche Preis der Region für biologisch angebauten Kakao zu zahlen.
Bedingung für Kakaochi ist, dass die Bauern ihren Kakao nachhaltig und liebevoll produzieren. Außerdem soll ein Teil des bezahlten Mehrwerts dem Gemeinwohl des Dorfes zugutekommen. Partizipativ soll die Gemeinschaft entscheiden, wie dieses Geld eingesetzt werden soll.



Karl mit Dorfbewohner*innen
Einige Dorfbewohner*innen der Bauernkooperative in Coban. In der Mitte hinten steht Karl, Gründer von Kakaochi.


Der Grund, warum Kakaochi sich für diese Kooperative entschieden hat, ist dass sie gemeinsam in mal kleineren und mal größeren Familienbänden zusammenarbeiten.
Je nachdem welche Arbeit gerade ansteht, die gesamte Familie hilft mit, wo Hilfe gebraucht wird, sei es am Feld, oder um für alle Essen zu kochen. Männer und Frauen haben dabei einen gleichwertigen Stellenwert in der Arbeitsteilung, alle sind ein Teil von einem großen Ganzen und jeder Teil ist wichtig, dass das große Ganze funktioniert. Die Familien laden in den Arbeitspausen immer alle, so auch Karl, Ayni, Andreas und Mario, zum gemeinsamen Essen ein.

Karl hat bei seinen Besuchen auf den Farmen bemerkt, mit welcher Liebe und Hingabe sie die nach dem Agroforstwirtschaftssystem aufgebauten Flächen pflegen. Andere Kooperativen, die er besucht hatte, haben zum Beispiel Zigarettenstummel in das Feld geworfen. Auch Müll wurde in den Anbauflächen liegen gelassen.
Das ist in Tzalamtun anders. Die Menschen leben hier bewusst im Einklang mit der Natur.



Arbeiten
Die körperlich intensivere Arbeit machen vor allem die Männer und die feinere Arbeit, wie das Ausnehmen der Kakaofrüchte, übernehmen vor allem die Frauen.
Kinder essen Kakaofruchtfleich
Auch die Kinder des Dorfes freuen sich über die Ernte und lieben es, das weiße süß-schmeckende Fruchtfleisch der Kakaofrucht zu naschen.


Coban

Die Bauernkooperative Coban besteht aus insgesamt 16 Familien. Neben Kakao wird hier nach dem Agroforstwirtschaftssystem noch Pfeffer, Zimt und Kardamom angebaut. Auch die Copal- Bäume mit ihrem fein duftenden Harz finden sich zwischen den anderen Pflanzen und Bäumen.
Die gesamte Landwirtschaft des Dorfes ist bio-qualifiziert. Andreas hat mit den Bauern die Zertifizierung durchführen lassen. Es wurden Bodenproben genommen und Kakaobohnen auf Pestizidrückstände in Laboren untersucht.
Dadurch haben wir von Kakaochi die Gewissheit, dass unser Kakao 100% organisch ist.



Männer tragen Kakaobohnen
Die Männer des Dorfes tragen die ausgenommenen Kakaobohnen zur Sammelstelle.

Nach der Ernte und dem Ausnehmen der Kakaofrüchte werden die Bohnen in das Fermentationszentrum gebracht. Dort lernen bereits Jugendliche die Kunst der Kakaofermentation und können sich durch ihre Mithilfe ihr erstes Geld verdienen.


Nicht nur die Bauernkooperative in Tzalamtun, sondern die gesamte regionale Ökonomie profitiert durch Projekte wie Kakaochi. Es gibt bereits andere Kakaointeressenten, die beginnen mehr zu zahlen und somit die Familien dieser Region unterstützen, inspiriert durch unseren Impuls. Bauern und Bäuerinnen handeln dadurch immer weniger aus Unsicherheiten heraus und können auf längeren Zeitraum planen. Das schafft Vertrauen und Sicherheit.



Karl mit Kakao-Farmer
Karl von Kakaochi und ein guatemaltekischer Bauer der bei der Escuela Domingo angestellt ist.


Eine nachhaltige Entwicklung für Gemeinschaften soll selbstbestimmt und nicht fremdbestimmt gelenkt sein.
Durch Spenden und vorgegebene Projekte von den Geldgebern, auch wenn diese gut gemeint sind, kann keine nachhaltige emanzipierte Entwicklung stattfinden. Menschen brauchen frei gewählte und sinngebende Gestaltungs- und Entfaltungsräume für ein gutes Leben.



Unser Beitrag

Wir von Kakaochi unterstützen die mit Liebe vollrichtete Arbeit der Menschen aus Tzalamtun und wollen ihre Arbeit und dadurch qualitativ hochwertig produzierte Ware von ganzem Herzen wertschätzen. Wir zeigen unsere Wertschätzung, indem wir ihnen mehr bezahlen, als der Standardpreis für Kakao und für „faire“ Bezahlung in dieser Region vorsieht.

Außerdem fließt mit jeder erworbenen Kakaochi Packung 1€ in ein neu entstehendes Agroforstwirtschaftsprojekt in Guatemala. Wir wissen wie, wo und von wem unser Kakao angepflanzt, gepflegt und geerntet wird, wie und von wem die Kakaofrüchte ausgenommen und die Kakaobohnen getrocknet und fermentiert werden. Nachdem die Bohnen nach Europa geschifft werden, werden sie von uns in Österreich schonend gemahlen und liebevoll verpackt. Wir freuen uns über hochqualitative Kakaobohnen und die Bauernfamilien freuen sich, dass ihre Arbeit und produzierte Ware gut bezahlt und wertgeschätzt wird!

Die faire Entlohnung der Kakaobauern und -bäuerinnen setzt ein Zeichen der sozialen Gerechtigkeit und Wertschätzung, hin zu einem selbstbestimmten Leben der gesamten Gemeinschaft, im Einklang und Verbundenheit mit der Erde.



Kinder des Dorfs Tzalamtun
Fotos: Ayni @artofayni artofayni.com